Signal: Messenger ermöglicht künftig Synchronisierung von Nachrichten
Wer den Messenger Signal nutzt, kann bis zu fünf iPads oder Desktop-Computer mit der Signal-App koppeln. Einen Nachteil gibt es aber dann schon: Der bisherige Nachrichtenverlauf steht auf den neu gekoppelten Geräten nicht zur Verfügung. Dies soll sich dank einer neuen Funktion mit künftigen Updates ändern. Dann steht in einem ersten Schritt die Möglichkeit zur Verfügung, auf alle Nachrichten sowie die gesendeten Medien der vergangenen 45 Tage zuzugreifen.Die neue Funktion soll zunächst in Betaversionen erprobt werden, bevor sie in den kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt wird, kündigte die Signal-Stiftung an.Lesen Sie auchWechsel zwischen Android und iOS: Nutzerdaten clever umziehenEigenes Backup-Format entwickeltDas bisherige Handicap war eine Folge davon, dass sich die gemeinnützige Signal-Stiftung auf Datenschutz und Privatsphäre fokussiert. Grundlage für das neue Feature bildet deshalb ein einheitliches, verschlüsseltes Backup-Format. Dieses soll künftig auch dafür eingesetzt werden, die eigenen Signal-Daten sicher und verschlüsselt wiederherstellen zu können, wenn etwa das eigene Telefon kaputtgeht oder beim Gerätewechsel.In einem Blogbeitrag geht das Signal-Team mehr ins Detail. So erstellt das Primärgerät unter Android oder iOS ein komprimiertes, verschlüsseltes Archiv, während das neue Gerät nach Verknüpfung per QR-Code-Scan eine temporäre „Provisioning-Adresse“ und ein Schlüsselpaar generiert. Das Primärgerät sendet daraufhin eine verschlüsselte „Provisioning-Nachricht“ mit allen nötigen Informationen an das neue Gerät. Die gesamte Übertragung erfolge Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Lediglich Medieninhalte werden wegen ihrer Größe nicht direkt im Archiv übertragen, sondern stattdessen nur Verweise auf verschlüsselte Anhänge übermittelt, die von neuen Geräten bei Bedarf für die vergangenen 45 Tage heruntergeladen werden können.Quellcode ist frei einsehbarDie Signal-Stiftung betont, dass sie bei alledem keinen Zugriff auf Nachrichtenverläufe und andere Nutzerdaten hat und jedes verknüpfte Gerät eigene Schlüssel erhält. Archive werden zudem nur temporär gespeichert und nach der Übertragung gelöscht. Der Quellcode ist in gewohnter Weise via Github einsehbar und kann dort heruntergeladen werden.Lesen Sie auchEU-Strafverfolger fordern: Datensparsame Messenger-Dienste sanktionieren(mki)